Der nunmehr 5. Online-Stammtisch des AfD-Kreisverbands Rhein-Neckar hatte die Energiepolitik zum Thema. Die Referenten kamen diesmal aus dem Kreisverband selbst: Dr. Andreas Geisenheiner und Michael Principato sind Mitglieder des Fachausschusses für Energie und Wirtschaft waren beide maßgeblich an der Ausarbeitung des energiepolitischen Kapitels des AfD-Landeswahlprogramms beteiligt.
Von den Kandidaten zur Landtagswahl waren Karlheinz Kolb (Wahlkreis Schwetzingen) und Achim Köhler (Wahlkreis Wiesloch) anwesend.
Die Referenten beleuchteten zunächst die Frage, ob die Energieversorgung im Land sichergestellt sei. Der Ausstieg aus Kernenergie und Kohle, so die Referenten, sei durch andere Energieträger nicht zu kompensieren und werde unweigerlich zu Netzinstabilitäten und Blackouts führen. Immer wieder, so zuletzt Siltronic, verlassen Firmen daher s das Land oder verlegten große Teile der Produktion und damit der Arbeitsplätze und der Wertschöpfung ins Ausland.
Karlheinz Kolb fragte sich, was wohl zukünftig mit den ca. 165.000 Haushalten geschehen solle, die aktuell an das Fernwärmenetz des Großkraftwerks Mannheim angeschlossen seien, wenn dieses, wie geplant, abgeschaltet werde. Der Geothermie als Ersatz erteilte er eine klare Absage. Diese sei zu problembehaftet.
Achim Köhler wies darauf hin, dass nicht nur Großunternehmen von der drohenden Netzinstabilität betroffen sein werden. Jedes der über 400.000 Kleinunternehmen im Land ist dringend auf verlässliche und kostengünstige Stromversorgung angewiesen. Sei diese nicht sichergestellt, ginge es letztendlich um deren Existenzen.
Die Referenten legten umfassen dar, dass die Protagonisten der so genannten Energiewende ihre selbst gesteckten Ziele nicht erreicht hätte. Das Punkte des Zieldreiecks „zuverlässig“ – „bezahlbar“ und „umweltschonend“ seien alle verfehlt worden. Die Zahl der notwendigen Netzstabilisierungseingriffe ist von unter 10 zu Beginn des Jahrtausends auf rund 16.000 im Jahr 2019 explodiert. Deutschland habe die höchsten Strompreise weltweit und der Ausbau der Windenergie habe in den betroffenen Regionen zu einer beispiellosen Umweltzerstörung geführt.
Eine Fortsetzung der derzeitigen Energiepolitik, also die Abschaltung nicht nur der Kernkraft‑, sondern auch der Kohlekraftwerke führe unweigerlich zum Zusammenbruch der Stromnetze und damit zu Blackouts. Am 8. Januar 2021 ist Westeuropa um Haaresbreite an einem solchen Blackout vorbeigeschrammt. Nur durch Abtrennungen im europäischen Verbundnetz konnte ein „großer Blackout“ verhindert werden, was Blackouts in Teilen Rumäniens, wegen dortiger Strom-Überproduktion zur Stützung Westeuropas, zur Folge hatte. Hierzulande verhinderten 70% Strom aus heimischer thermischen Kraftwerken, plus polnischer „Kohlestrom“ im deutschen Netz ein Desaster.
Es bewahrheit sich nun, was in den Studien „Szenarien der Versorgungssicherheit in Deutschland und Süddeutschland“ (2018) und „Kurzstudie zur Kapazitätsentwicklung in Süddeutschland bis 2025 unter Berücksichtigung der Situation in Deutschland und den europäischen Nachbarstaaten“ (2014) vorhergesagt wurde.
Karlheinz Kolb wies darauf hin, dass 85% der deutschen Kraftwerke nicht alleine startfähig seien. Bei einem Blackout handele es sich daher nicht nur darum, dass der Strom kurz weg sei. Jeder könne sich aber vorstellen, was es bedeute, wenn der Strom nicht nur über Stunden, sondern über Tage oder gar Wochen ausbleibe. Dies beträfe dann auch Heizung und die Versorgung mit Gas, Wasser und Kraftstoffen. Die Dieselvorräte für die Notstromaggregate der Krankenhäuser wären ebenso nur für wenige Tage ausgerichtet.
Abschließend widmete sich die Runde der Energiepolitik der AfD. Was würde die Partei anders machen, wie soll die Energieversorgung zukünftig zuverlässig und kostengünstig sichergestellt werden? Mit Wind und Sonne sei das schlicht unmöglich, alleine schon, weil es hierfür keine Speichermöglichkeiten gebe und aus physikalischen und ökonomischen Gründen auch nie im notwendigen Umfang geben werde. Nur konventionelle Kraftwerke hätten die Möglichkeit über einen längeren Zeitraum hinweg autonom Strom zu produzieren. Ein Steinkohlekraftwerk könne beispielsweise mit seinem Kohlevorrat ca. einen Monat laufen.
Die AfD setzt sich daher als einzige Partei dafür ein, die konventionellen Kraftwerke weiterlaufen zu lassen. Die Laufzeiten der Kernkraftwerke sollten – wie aktuell in Frankreich – verlängert und die Kohlekraftwerke am Netz bleiben. Der Ausbau der Windenergie, die kostentreibend, netzsicherheitsschädlich und naturzerstörend ist, sei umgehend zu beenden.